Studie: Suizid & Geschlecht

In den meisten westlichen Ländern haben Frauen häufiger Selbstmordgedanken und Selbstmordverhalten als Männer, dennoch ist die Sterblichkeit durch Selbstmord bei Frauen typischerweise niedriger als bei Männern. Dieser Artikel untersucht das Geschlechtsparadoxon suizidalen Verhaltens, untersucht seine Gültigkeit und untersucht kritisch einige der Erklärungen. Er kommt zu dem Schluss, dass das Geschlechtsparadoxon suizidalen Verhaltens ein reales Phänomen und kein bloßes Artefakt der Datenerfassung ist. Gleichzeitig ist das Geschlechtsparadoxon beim Selbstmord ein stärker kulturbedingtes Phänomen als traditionell angenommen; kulturelle Erwartungen über Geschlecht und suizidales Verhalten bestimmen stark seine Existenz. Erkenntnisse aus den Vereinigten Staaten und Kanada deuten darauf hin, dass die Kluft zwischen den Geschlechtern in Gemeinschaften stärker ausgeprägt sein könnte, in denen von Frauen und Männern unterschiedliche Suizidverhaltensweisen erwartet werden. Diese unterschiedlichen Erwartungen können sich auf die von Frauen und Männern gewählten Szenarien auswirken, sobald Selbstmord möglich wird, sowie auf die Interpretationen derjenigen, die mit der Feststellung, ob ein bestimmtes Verhalten suizidal ist (z. B. Gerichtsmediziner), beauftragt sind. Die Erkenntnis, dass kulturelle Einflüsse eine wichtige Rolle im Geschlechterparadoxon suizidalen Verhaltens spielen, hat wichtige Implikationen für die Forschung und die öffentliche Ordnung.


https://www.researchgate.net/publication/13720598_The_Gender_Paradox_in_Suicide

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